Start » Handlungsempfehlungen » Screening
Screening
Der Begriff „Screening“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Aussieben“ oder „Selektion“. Screening-Instrumente sind Tests, die aus wenigen Fragen bestehen und schnell zu beantworten sind. Sie können Ihnen dabei helfen herauszufinden, ob bei Ihren zu Pflegenden ein problematischer Alkoholkonsum oder ein Medikamentenmissbrauch vorliegt. Sie ersetzen jedoch nicht eine ausführliche Diagnostik, die von einer Ärztin oder einem Arzt oder dafür ausgebildeten Mitarbeitenden der Suchthilfe durchgeführt werden kann. Es ist nicht Ihre Aufgabe, eine Diagnose zu erstellen!
Die folgenden Tests sollen von den Betroffenen selbst ausgefüllt werden. Jeder der 5 Tests ist gebräuchlich und gut untersucht.
Vielleicht kommen Sie zu dem Ergebnis, dass eine routinemäßige Anwendung von Screening-Instrumenten in Ihrem Pflegealltag nicht möglich und sinnvoll ist. Die Fragen bzw. Aussagen der Tests können Ihnen selbst jedoch Anhaltspunkte dafür geben, welche Fragen Sie stellen könnten. Die Screening-Instrumente bestehen jeweils aus zwei Seiten. Die erste Seite enthält den Fragebogen und die zweite Seite Hinweise zur Auswertung und Interpretation. Zusätzlich finden Sie dort Links zu Artikeln oder näheren Erklärungen. Diese Seiten sind jedoch häufig in englischer Sprache.
Folgende Instrumente stehen Ihnen zum Download zur Verfügung:
Alkohol
- AUDIT-C: Dieses Instrument besteht aus 3 Fragen, die die Trinkgewohnheit und die konsumierte Alkoholmenge abfragen. Die Befragten sind in der Regel problemlos dazu bereit, diese Fragen zu beantworten.
- CAGE: Dieses Akronym setzt sich zusammen aus Cut down, Annoyed, Guilty, Eye-opener. Der Fragebogen enthält 4 Fragen, die offensichtlicher auf einen problematischen Alkoholkonsum hindeuten. Fragen zur konkreten Trinkmenge werden nicht gestellt.
- SMAST-G: Der “Short Michigan Alcoholism Screening Test-Geriatric” ist mit seinen 10 Fragen deutlich länger als der AUDIT-C oder der CAGE. Er wurde speziell für ältere Menschen entwickelt.
Medikamente
- KFM: Der „Kurzfragebogen für Medikamentengebrauch“ beinhaltet 12 Fragen und bezieht sich auf Medikamente, die eingenommen werden gegen Schmerzen, um besser schlafen zu können, ruhiger und leistungsfähiger zu werden und/oder um die eigene Stimmung zu verändern.
- LBC: Der „Lippstädter Benzo-Check“ (12 Fragen) fragt ganz konkret nach den Wirkungen und den Nebenwirkungen eingenommener Benzodiazepine oder Z-Substanzen.
Eine Übersicht über weitere Screening-Instrumente findet sich in englischer Sprache unter: http://www.ncbi.nlm.nih.gov